Ex-Minister Guttenberg verteidigt Ausschluss Putins von G7

Der ehemalige Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theordor zu Guttenberg hat die Teilnehmer des G-7-Gipfels vor der Kritik in Schutz genommen, Russlands Präsident Wladimir Putin nicht zum Treffen im bayerischen Elmau nachgeladen zu haben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Altkanzler Schröder und Schmidt beklagen, wie töricht es sei, Wladimir Putin nicht teilnehmen zu lassen", schreibt Guttenberg in einem Beitrag für die "Bild-Zeitung" (Montag). "Gern hätte man von beiden ebenso starke Worte vernommen, als Russland die Krim annektierte und Völkerrecht brach." Es sei einst richtig gewesen, "den Zusammenschluss führender westlicher Industrienationen um Russland zu erweitern", obwohl Russland seinerzeit "die ökonomischen Voraussetzungen nicht annähernd erfüllte. Es ist aber ebenso richtig, unser freiheitlich demokratisches Wertesystem nicht zu verschachern", so Guttenberg in "Bild". Im Falle einer Nachladung zum Gipfel würde Putin "kaum demütig auftreten, sondern sich in seinem zynischem Handeln noch bestätigt sehen. Es wäre ein fatales Signal an all jene, die in unseren Werten ihr Feindbild sehen. Putin verhält sich wie ein trotziges Kind, das die Tischmanieren kennt, aber die Durchsetzung der Regeln mit lauten Rülpsern testet." Wichtiger als die Debatte um Putins Teilnahme seien, so Guttenberg die Bereiche "Klimaschutz, Entwicklungshilfe, Syrien, Ukraine, dazu Ebola, Antibiotikaresistenzen, der Schutz der Meere".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.06.2015

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