Ex-Ministerpräsident Böhmer lehnt Nachfolge-Debatte um Wulff ab

Der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), lehnt eine Nachfolgediskussion über das Amt des Bundespräsidenten ab.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "Einen Bundespräsidenten kann man nicht einfach austauschen wie eine Schachfigur, weil die Wahl eines Bundespräsidenten an ein festes Verfahren gebunden ist", sagte Böhmer im Gespräch mit "Handelsblatt-Online". Die Wahl eines Bundespräsidenten lasse sich auch nicht über Rundfunkinterviews herbeireden, dies sei weder rechtlich noch politisch möglich. Böhmer reagiert mit seiner Kritik unter anderem auf die Forderung der CDU-Politikerin Vera Lengsfeld, die Wulff zum Rücktritt aufgefordert und Joachim Gauck als möglichen Nachfolger ins Spiel gebracht hatte.

"Ich habe damals gesagt, dass Gauck ein sehr guter Kandidat ist", sagte Böhmer, "aber heute stellt sich diese Frage nicht mehr, denn diese Wahl ist entschieden worden. Joachim Gauck lässt sich nicht einfach so ins Amt einsetzen." Mit Blick auf die heftige Kritik an Wulff forderte Böhmer Mäßigung.

"So kann man nicht mit dem höchsten Amt des Staates umgehen - und auch nicht mit den handelnden Personen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.01.2012

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