Ex-Nationalspieler Frings stellt neuer Spielergeneration durchwachsenes Zeugnis aus

Ex-Nationalspieler Torsten Frings hat zum Abschied seiner Zeit als Kapitän des SV Werder Bremen der neuen Spielergeneration in der Nationalmannschaft nur ein durchwachsenes Zeugnis ausgestellt.

Bremen (dts Nachrichtenagentur) - Zwar sei gerade in der Offensive "schon sehr viel Potenzial" vorhanden, dafür habe sich die Mentalität geändert, sagte Frings in einem Interview mit dem Magazin "Stern". "Den Jungs rutscht nichts Unbedachtes raus, die wollen nicht anecken", so der 34-Jährige. Die Kultur der direkten Konfrontation bei Konflikten sterbe deshalb aus.

Dafür halte sich heute "jeder selbst schnell für Supermann". Kritisch geht Frings auch mit einigen seiner Mitspieler nach der Europameisterschaft 2008 ins Gericht. Der Bremer war nach dem Finale von Trainer Joachim Löw kaum noch berücksichtigt worden und hinter vorgehaltener Hand zusammen mit Kapitän Michael Ballack von Mitspielern für das eher raue Klima während des Turniers verantwortlich gemacht worden.

Frings: "Ballack und ich hatten nie den Anspruch, alles selbst zu entscheiden. Doch von den anderen kam selten etwas. Erst als ich nach der EM 2008 schwächelte, kritisierten sie die schlechte Stimmung. Einige sahen da die Chance, Führungsspieler zu werden." Versöhnlich äußert sich der Mittelfeldspieler, dessen im Sommer auslaufender Vertrag in Bremen nicht verlängert wurde, mittlerweile über Bundestrainer Joachim Löw, den er nach seiner Nichtberücksichtigung vor der WM 2010 heftig kritisiert hatte: "Heute ist da kein Groll mehr, wir haben uns ausgesprochen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.05.2011

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