Ex-Wahlkampfmanager Wasserhövel teilt Münteferings Kritik am SPD-Wahlkampf

Der ehemalige Wahlkampfmanager der SPD, Kajo Wasserhövel, hat die Kritik von Franz Müntefering am schlechten Start der SPD erneuert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es waren keine Szenarien für den Wahlkampf vorbereitet worden", sagte der 50-jährige Politberater der "Welt" (Donnerstagausgabe). Thematisch sei die SPD immer dann erfolgreich gewesen, wenn sie sozialpolitische Themen mit wirtschaftspolitischer Kompetenz kombiniert habe. Ein Thema wie die NSA-Affäre in den Mittelpunkt zu stellen, hält Wasserhövel für falsch: "Ein zentrales Wahlkampfthema muss Relevanz für weite Teile der Wählerschaft haben."

Wasserhövel leitete unter anderem den vorgezogenen Wahlkampf der SPD bei der Bundestagswahl 2005 und war von 2004 bis 2009 Bundesgeschäftsführer der SPD. Einer der wichtigsten Grundsätze für die Herausforderer bei Wahlkämpfen sei "Klarheit über das eigene Profil", so Wasserhövel: "Das Argument `Wir sind jetzt mal an der Reihe` ist keines." Die "Seele der Partei" müsse ein Kandidat dabei nicht unbedingt verkörpern.

Willy Brandt sei "auch kein Ochsentour-Sozialdemokrat" gewesen. Wichtig sei auch die Unterstützung des Wahlkampfs durch die eigenen Ministerpräsidenten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.08.2013

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