Experte: Ägypten ist schlecht auf Demokratie vorbereitet

Ägypten ist nach Ansicht des Leiters der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, schlecht auf normale westliche demokratische Verhältnisse vorbereitet.

München (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte der ehemalige Diplomat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. "Nicht jeder davongejagte Diktator liefert eine Garantie dafür, dass sofort der demokratische Frühling ausbricht", so Ischinger. "Die Krise fängt ja häufig erst dann richtig an, wenn das alte Regime geht oder gegangen wird."

In München sei man derzeit "genau zum richtigen Moment dabei" über die Lage in Ägypten zu diskutieren. Man solle hier mit einer Stimme dafür sorgen, dass ein Übergang in Ägypten "möglichst bald und möglichst ohne Blutvergießen und möglichst im Sinne von mehr Demokratie stattfindet", so der Leiter der Sicherheitskonferenz, bei der sich seit Freitag in München 350 internationale Entscheidungsträger versammeln. Dass sich aus den inneren Unruhen in Ägypten und in anderen Teilen der Region ein militärischer Flächenbrand entwickeln könne befürchtet Ischinger nicht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.02.2011

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