Experte: Google entscheidet im Zweifel für den Löschantrag

Angesichts von über 70.000 Löschanträgen gemäß des vom Europäischen Gerichtshofes (EuGH) festgelegten Rechtes auf Vergessen im Google-Suchindex entscheidet Google offenbar im Zweifel für den Löschantrag.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Diese Einschätzung äußerte der Kölner Medienrechtler Christian Solmecke im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". "Wir hatten für unsere Mandanten 80 Löschanträge gestellt - darunter auch eher zweifelhaft begründete, bei denen ich nicht viel Hoffnung auf Erfolg hatte. Alle sind durchgekommen. Anscheinend entscheidet sich Google aktuell im Zweifel eher für den Löschantrag - sie löschen mehr, als sie müssten", so Solmecke. Auch die "Welt am Sonntag" hatte testweise einen bewusst fehlerhaft begründeten Löschantrag gegen ein pressekritisches Blog gestellt - der Antrag wurde nach zweimonatiger Frist von Google positiv beschieden. Christian Solmecke hatte den Antrag überprüft und kam zu dem Ergebnis: "Wenn ein Jurist diesen Antrag nach den vom EuGH formulierten Abwägungskriterien geprüft hätte, dann hätte er abgelehnt werden sollen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.07.2014

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