Experte: Verhältnis zwischen Russen und Kaukasen nach Anschlag belastet

Der Russland-Experte Uwe Halbach von der "Stiftung Wissenschaft und Politik" sieht das Verhältnis zwischen Russen und Kaukasen nach dem Anschlag auf Moskaus Flughafen Domodedowo als belastet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. In den letzten Jahren habe sich laut Aussagen des Experten bei allen größeren Terroranschlägen im Inneren Russlands gezeigt, dass Terroristen aus dem Nordkaukasus die Täter waren. Er nennt es eine "fast schon reflexartige Zuweisung" und dadurch "gewisse Wahrscheinlichkeit".

Es gebe nun neue Methoden an die Region des Nordkaukasus heranzugehen: "Nicht mehr nur noch auf Gewalt" zu setzen, sondern auch auf "die sozial-ökonomischen Wurzeln, die politischen Wurzeln von Gewalt", so der Experte. Die Befürchtung sei aber da, dass "jetzt doch wieder das Herangehen an den Nordkaukasus stärker auf die Gewaltmittel" zurückgeführt werde, so Halbach. Der russische Präsident Medwedew sprach von "harten Bestrafung" und "vom Durchgreifen" nach dem Terroranschlag.

Das Verhältnis zwischen Russland und seinem kaukasischen Außenbezirk werde laut Halbach nun "abermals stark belastet". Immer mehr Russen sehen laut Umfragen die "Teilrepubliken im Nordkaukasus als einen Fremdkörper, mit dem sie nicht mehr zurechtkommen", so der Russland-Experte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.01.2011

Zur Startseite