Experte empfiehlt Masern-Impfpflicht für medizinisches Personal

Angesichts einer deutlich erhöhten Zahl von Masern-Fällen in Deutschland hält das Mitglied der bundesweiten Ständigen Impfkommission, Martin Terhardt, eine Impfpflicht für medizinisches Personal für "wünschenswert".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte der Ratinger Kinderarzt dem Nachrichtenmagazin "Focus". Anlass ist, dass in einem großen Berliner Krankenhaus ein masernkranker Arzt ein herzkrankes Mädchen behandelte. Das zehn Monate alte Kind erkrankte daraufhin selbst an Masern.

Besonders viele Masern-Fälle gibt es derzeit in Berlin, Brandenburg, Bayern und auch Sachsen. Bislang erkrankten in diesem Jahr 984 Menschen, wie eine Umfrage von "Focus" bei allen Gesundheitsministerien ergab. Im vergangenen Jahrzehnt lagen die Jahreszahlen meist weit niedriger.

Ausnahmen waren die Jahre 2006 mit 2.307 Masern-Fällen und 2011 mit 1.608 Infektionen. Gefährdet sind vor allem Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, als die Masern-Impfungen begannen. Terhardt sprach von einer "Generation der Vergesser und Nichtwisser", die besonders häufig keinen oder nur unvollständigen Impfschutz aufweise.

Und sie ist seltener als die Älteren durch eine durchgemachte Infektion geschützt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.06.2013

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