Experten plädieren für deutliche Aufstockung des Euro-Rettungsschirms

Angesichts der sich zuspitzenden Finanzkrise machen sich Wirtschaftsexperten für eine deutliche Aufstockung des Euro-Rettungsschirms stark.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Bild-Zeitung" schreibt, schlägt das Hamburgische WeltWirtschafts-Institut (HWWI) eine Erhöhung des Garantierahmens um 500 Milliarden Euro auf 1,25 Billionen Euro vor. Damit solle sichergestellt werden, dass neben Irland und möglicherweise auch Portugal und Spanien weitere Länder den Rettungsschirm nutzen können. Zur Beruhigung der Märkte sollte die Aufstockung "so schnell wie möglich" durchgeführt werden", sagte HWWI-Finanzexperte Henning Vöpel der Zeitung. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, hält sogar eine Verdoppelung des Garantierahmens auf 1,5 Billionen Euro für "vorstellbar". Zimmermann warnte jedoch, das Schuldenproblem in der Eurozone lasse sich auf diese Art nicht dauerhaft lösen. "Um den Euro zu sichern und die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, müssen endlich Banken und Versicherungen an den Lasten beteiligt werden", sagte der DIW-Chef der "Bild-Zeitung". In der FDP formiert sich bereits Widerstand gegen eine Vergrößerung des Rettungsschirms. Der finanzpolitische Sprecher der Liberalen im Bundestag und Vorsitzende des Finanzausschusses, Volker Wissing, sagte der Zeitung: "Jetzt muss es um die Einführung harter Sanktionsmechanismen für Schuldensünder gehen. Ausländische Schulden müssen ausländische Schulden bleiben.

Wer von einer Transferunion träumt, wird den härtesten Widerstand der FDP erleben." Der Bundestagsabgeordnete und Europaexperte der Liberalen, Oliver Luksic, warnte in der Zeitung, es dürfe "keine Vollkasko-Versicherung in unbegrenzter Höhe geben".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.11.2010

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