Führungskräfte für den Erhalt der Euro-Zone

Die Führungskräfte in Deutschland haben ein klares Plädoyer für den Euro abgelegt: Drei von vier Topmanagern sind der Ansicht, dass "auf jeden Fall versucht werden sollte, die Euro-Zone in ihrer jetzigen Form zu erhalten".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies ist das zentrale Ergebnis des "Handelsblatt" Business-Monitors, einer repräsentativen Umfrage, für die das Marktforschungsinstitut Forsa 641 Führungskräfte der ersten Leitungsebene für das "Handelsblatt" interviewt hat (Dienstagsausgabe). Damit gibt die Wirtschaftselite Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Rückendeckung, der am Dienstag mit der klaren Position, den Euro stabil zu halten, in die Anhörung vor dem Bundesverfassungsgericht geht. Der "Handelsblatt" Business-Monitor unterstreiche, dass für die Wirtschaftselite von Europas größter Volkswirtschaft ein Zerfall der Euro-Zone keine Option ist, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner dem "Handelsblatt".

"Viele Unternehmer haben sich vom nationalstaatlichen Denken gelöst und denken heute globaler." So erklärten vier von zehn Spitzenmanagern, sie fühlten sich persönlich eher als Europäer denn als Deutsche. In Großunternehmen sind es sogar 54 Prozent In den Führungsetagen gibt es große Unterstützung für die Position der Regierung: 85 Prozent der Topmanager beurteilen das Krisenmanagement der Bundesregierung als "alles in allem richtig".

Und obwohl 55 Prozent der Führungskräfte prinzipiell dafür sind, weitere nationale Kompetenzen an Brüssel abzugeben, zieht mehr als die Hälfte der Manager doch die gleichen roten Linien wie Regierungschefin Angela Merkel: 58 Prozent lehnen eine europäische Bankenunion mit gemeinsamer Einlagensicherung strikt ab. Zwei von drei Führungskräften plädieren auch dafür, mehr Banken zu schließen, wenn sie in Schieflage geraten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.07.2012

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