Führungswechsel bei der Bank Sarasin

Die Schweizer Privatbank Sarasin steht in Deutschland vor einem Führungswechsel.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Nach Informationen der "Welt" wird Deutschland-Chef Frank Niehage das Geldhaus Ende des Jahres verlassen. Darauf hätten sich beide Seiten am Wochenende geeinigt, hieß es aus dem Umfeld der Bank. Grund seien Meinungsverschiedenheiten über die künftige Ausrichtung des Geldhauses.

Dabei gehe es unter anderem um einen möglichen Rückzug aus dem Kreditgeschäft, das bislang einen bedeutenden Teil zu den Erlösen der Bank in Deutschland beisteuert. Angeblich soll auf Betreiben des neuen Mehrheitsaktionärs Safra die Bank mit ihren rund 100 Mitarbeitern in Deutschland deutlich kleiner werden. Die Bank wollte sich auf Anfrage weder zu der Personalie noch zu den Gerüchten über einen Rückzug aus dem Kreditgeschäft in Deutschland äußern.

Bereits in den vergangenen Wochen geriet das Bankhaus in die Schlagzeilen. So kam es Ende November wegen des Verdachts auf Steuerbetrug bei Aktiengeschäften nicht nur bei der HypoVereinsbank, sondern auch bei Sarasin zu Durchsuchungen von Geschäftsräumen in Deutschland. Einen Zusammenhang mit dem Abgang Niehages gibt es angeblich nicht.

Das Institut sieht keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten Niehages, erklärte die Bank und erneuerte damit eine frühere Aussage. Dem Vernehmen nach beziehen sich die Anschuldigungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt auf eine Zeit, in der Niehage noch bei der Großbank Credit Suisse arbeitete. Für Unruhe sorgte zuletzt auch die öffentlich gewordene Kritik von Kunden, die sich über Verluste mit von der Bank vermittelten Anleihen eines Windparkbetreibers beschwerten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.12.2012

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