FDP: Kaum noch Wähler, aber viele Spender

Die FDP kann sich auf private Spender verlassen: "Alles in allem haben wir im Jahr 2014 ein Spendenaufkommen von 1,6 Millionen Euro erreicht", sagte Schatzmeister Hermann Otto Solms in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Damit schafft die Bundespartei das zweitbeste Spendenergebnis ihrer Geschichte in einem Zwischenwahljahr. Nur 2008 floss mit zwei Millionen Euro noch mehr Geld in die Kasse der Bundes-FDP. Insgesamt habe es nur eine einzige Großspende in Höhe von 200.000 Euro gegeben.

Die Zahl der kleineren Spender dagegen habe sich deutlich erhöht. Laut Solms will die Partei ihren Schuldenstand in Höhe von rund acht Millionen Euro weiter reduzieren. "Wir hatten uns den Banken gegenüber verpflichtet, 2014 eine Million Euro zurückzuzahlen. Das haben wir auf jeden Fall erreicht", sagte Solms. Nach dem Desaster bei der Bundestagswahl 2013 musste die FDP drastisch sparen. Der Etat der Bundespartei schrumpfte – ohne Wahlkampfausgaben– von 17 Millionen auf elf Millionen Euro.

Allein die staatlichen Zuschüsse gingen um vier Millionen pro Jahr zurück. In der Berliner Parteizentrale verlor die Hälfte der einst 40 Mitarbeiter den Job. Das Ergebnis der Rosskur: Nach 3,4 Millionen Euro Verlust im Jahr 2013 hat die Partei laut Solms im vorigen Jahr ein Plus von rund 1,2 Millionen Euro erzielt.

Parteiforscher Jürgen Falter von der Universität Mainz sieht ein Signal der Wirtschaft. "Viele Mittelständler und Handwerker vermissen eine liberale Stimme im Bundestag. Sie wollen der FDP helfen." Die Spenden brächten zwar keine neuen Wähler, ermöglichten es aber der Partei, organisatorisch die nächsten Wahlkämpfe zu bestehen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.01.2015

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