FDP fliegt aus Landtagen in Thüringen und Brandenburg - AfD drin

Der Bedeutungsverlust der FDP geht weiter - die AfD setzt ihren Siegeszug fort.

Erfurt/Potsdam (dts Nachrichtenagentur) - Bei den Wahlen in Brandenburg und in Thüringen sind die Liberalen jeweils unter der 5-Prozent-Hürde geblieben und müssen die Landtage verlassen. Nach ersten Hochrechnungen der ARD kommt die FDP in Brandenburg auf nur noch etwa 1,5 Prozent und büßt damit 5,7 Prozent im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren ein. In Thüringen erreichen die Liberalen laut Hochrechnung noch rund 2,5 Prozent, auch das 5,1 Prozent weniger als 2009.

"Dass wir nicht hart gearbeitet haben, kann man uns nicht vorwerfen", sagte der stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Dirk Bergner am Abend im MDR. Der stellvertretender FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki sprach von einem "weiteren niederschmetternden Tag" für seine Partei. Die FDP erreiche außer ihrer Kernwählerschaft zurzeit offensichtlich niemanden mehr. Nun sei jede nächste Wahl, aber besonders die kommende in Hamburg, "eine Schicksalswahl", sagte er der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe).

Als großes Thema sieht der Liberale die Sicherung des Weltfriedens. "Der Bundesregierung und den Grünen, mit Ausnahme des besonnenen Frank-Walter Steinmeier, mache ich den Vorwurf, sie ruinieren unser Verhältnis zu Russland komplett. Das ist unverantwortlich."

Jubel dagegen bei der AfD: Nach dem Erfolg in Sachsen hat die neue Partei in Brandenburg auf Anhieb wohl rund 12 Prozent geholt, in Thüringen rund 10 Prozent. Auf eine Regierungsbeteiligung dürfen sich die Euro-Skeptiker trotzdem keine Hoffnung machen. In Brandenburg hatte die CDU eine Koalition mit der AfD kategorisch ausgeschlossen, in Thüringen würde es auch rechnerisch vermutlich gar nicht reichen - hier scheint eine Fortsetzung der Koalition aus CDU und SPD die einzige realistische Variante.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.09.2014

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