FDP-Abgeordnete wollen Martin Lindner als Fraktionsvize absetzen

Der erst am Dienstag zum Stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion gewählte Berliner Abgeordnete Martin Lindner muss wieder um sein Amt bangen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie "bild.de" unter Berufung auf Fraktionskreise meldet, bereiten mehrere FDP-Abgeordnete einen Abwahlantrag vor. Mit diesem Antrag soll Lindner als Fraktionsvize bereits in der nächsten Fraktionssitzung abgesetzt werden. Auslöser ist die Ankündigung Lindners, auf dem anstehenden Bundesparteitag einen Antrag zur Zukunft von Bundesaußenminister Guido Westerwelle einbringen zu wollen.

Damit will Lindner nach eigener Aussage klären, ob Westerwelle aus Sicht der Basis weiter im Amt bleiben kann. Der sächsische Bundestagsabgeordnete Jan Mücke bezeichnete Lindners Vorgehen als "unter aller Kanone". In der Fraktionssitzung am Dienstag sei die Personaldebatte für beendet erklärt worden.

Auch bei Abgeordneten aus anderen Bundesländern, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, gibt es laut dem Blatt großen Unmut. Der Abwahlantrag werde schon "in Kürze" beim neuen Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle eingereicht, hieß es. Einem solchen Antrag müssen laut Satzung 25 Prozent der Abgeordneten zustimmen.

In der 93-köpfigen FDP-Bundestagsfraktion entspricht das 24 Parlamentariern. Lindner warnte dagegen vor einer Verknüpfung seines Antrages mit seinem Amt als Fraktionsvize: "Ich habe einen Vorschlag gemacht - und zwar nicht als Stellvertretender Fraktionschef, sondern als Vorsitzender des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.05.2011

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