FDP-Außenexperte Lambsdorff sieht Pakistan-Absage als schweren Schlag für Afghanistan-Konferenz

Der Vorsitzende der FDP im Europaparlament, Alexander Graf Lambsdorff, hat entsetzt auf die Absage Pakistans für die Bonner Afghanistan-Konferenz reagiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist ein schwerer Schlag für die Erfolgsaussichten der Konferenz. Für die internationale Gemeinschaft geht es ja schon lange nicht mehr allein um Afghanistan, sondern um AfPak: Afghanistan und Pakistan werden in Fragen der regionalen Sicherheit und Stabilität stets zusammen gedacht", sagte Lambsdorff gegenüber der Onlineausgabe des "Handelsblatts". "Dass ein Teil dieser Gleichung bei der Konferenz jetzt wegbricht, schwächt daher die Tragfähigkeit und Durchschlagskraft der Entscheidungen absehbar ganz erheblich."

Der Boykott sei allerdings auch aus pakistanischer Sicht unklug, sagte der FDP-Außenexperte weiter. "Er wird die gegenseitige Annäherung Indiens und Afghanistans nur weiter voran treiben, unter amerikanischer Begleitung, also genau die Kräftekonstellation befördern, die Pakistan eigentlich vermeiden will", sagte Lambsdorff und fügte hinzu: "Von daher wäre Islamabad gut beraten, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken und wie vorgesehen in Bonn zu erscheinen." Pakistan hatte seine Teilnahme aus Verärgerung über einen Nato-Angriff auf seine Truppen mit 24 Toten abgesagt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.11.2011

Zur Startseite