FDP-Europapolitiker äußert scharfe Kritik am EU-Krisenmanagement in Zypern

Der FDP-Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis hat scharfe Kritik am Krisenmanagement der europäischen Politik in Zypern geäußert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Art und Weise, wie hier in den letzten Monaten Porzellan zerbrochen wurde, ist beispiellos", schreibt der Präsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung in einem Gastbeitrag für "Handelsblatt-Online". Insbesondere die kleinen EU-Staaten müssten den Eindruck haben, nicht mehr gleichberechtigter Partner zu sein, sondern nur noch "Spielball der Großen - nach der Devise: Friss oder Stirb". "Mit Neoimperialismus kommen wir in Europa nicht weiter", fügte Chatzimarkakis hinzu.

Den Euro-Rettern warf der FDP-Politiker vor, die Zypern-Krise provoziert zu haben. Wenn die Verantwortlichen der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds über die vergangenen acht Monate hinweg nicht sämtliche konstruktiven Angebote der Zyprer in den Wind geschlagen hätten, dann hätte das aktuelle Drama vermieden und die Wettbewerbsfähigkeit von Zypern nicht gefährdet werden müssen. "Das Land ist nämlich kein Failed-State, sondern war eine boomende Volkswirtschaft mit einer hart arbeitenden, qualifizierten und pro-europäischen Bevölkerung", schreibt Chatzimarkakis.

"Wenn man sie nur ließe, dann würden sich die Zyprioten am eigenen Schopf aus der schwierigen Lage befreien können." Die Energie, mit der die Zyprer in den letzten Tagen an einer tragfähigen Lösung arbeiteten, zeige den guten Willen. "Jetzt sollte die EU den Plan B der Zyprioten wohlwollend prüfen, der zurzeit debattiert wird und nicht von vorn herein ablehnen."

Die "mutigen Zyprioten" hätten es verdient.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.03.2013

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