FDP-Europapolitiker kritisiert Eurogruppenchef Dijsselbloem

Das Vorgehen des neuen Eurogruppenchefs Jeroen Dijsselbloem im Fall der Zypernhilfe hat der FDP-Europapolitiker Alexander Graf Lambsdorff als "geradezu dilettantisch" kritisiert.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Der Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament schrieb in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus": "Dass die Beendigung eines nationalen Geschäftsmodells durch eine Zwangsabgabe auch von Kleinsparern politischer Sprengstoff sein würde, hätte man wissen müssen." Es gehe nicht um Zypern, sondern um die Glaubwürdigkeit der europäischen Krisenpolitik insgesamt, die massiv Schaden genommen habe. "Für das fahrlässige Vorgehen der Eurogruppe muss ihr Vorsitzender die Verantwortung übernehmen", so Lambsdorff.

Dijsselbloem "sollte Platz machen für einen Profi". Die Bürger auf Zypern sollen laut Lambsdorff mithaften für die waghalsige Finanzpolitik ihrer Regierung. "Die Zyprer müssen wissen, dass es ihr gutes Recht ist, schlechte Vorschläge aus Brüssel demokratisch abzulehnen - aber dann ist es auch ihre Pflicht, die Konsequenzen zu tragen", schrieb er.

Da die Zyprer diese Politik lange mitgetragen hätten, sei auch "eine Beteiligung der Bevölkerung an den Schulden gerechtfertigt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.03.2013

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