FDP-Finanzexperte Wissing fordert Durchsetzung deutscher Positionen bei EZB-Besetzung

Trotz des sich abzeichnenden Rückzugs von Bundesbank-Präsident Axel Weber wollen die Liberalen den deutschen Einfluss bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wahren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Deutschen müssen sich mit ihren Zielen der Unabhängigkeit der EZB und der Geldwertstabilität weiter durchsetzen", sagte der finanzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Volker Wissing, der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). "In dieser Frage darf es keine Kompromissbereitschaft geben", stellte Wissing klar. "Deshalb spielt auch die Frage der Besetzung der EZB-Spitze eine herausragende Rolle."

Zuvor war bekannt geworden, dass Weber offenbar nicht mehr als Kandidat der Bundesregierung für den EZB-Chefposten zur Verfügung steht. Weber galt als Garant einer unabhängigen Zentralbank und einer Stabilitätspolitik. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, bedauerte Webers Entscheidung.

"Ich bin enttäuscht, dass er das nicht macht", sagte Fuchs. Weber sei ein "sehr qualifizierter Mensch" für den Posten des EZB-Präsidenten gewesen. "Jetzt muss schnell jemand gefunden werden, der unsere Position glaubwürdig an der EZB-Spitze vertritt", forderte der CDU-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.02.2011

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