FDP-Fraktionsvorsitzende Homburger: FDP muss ihr Glaubwürdigkeitsproblem lösen

Die FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Birgit Homburger, will persönlich "durch solide und seriöse Arbeit" dazu beitragen, dass die FDP aus der Glaubwürdigkeits-Krise kommt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich habe in meiner Aufgabe als Fraktionsvorsitzende in den eineinhalb Jahren enorm an Erfahrung und an Bekanntheitsgrad gewonnen", meinte Homburger in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Samstag-Ausgabe). Um liberale Inhalte in der Koalition durchzusetzen, sei "die notwendige Knochenarbeit" zu leisten, ergänzte die innerparteilich umstrittene Politikerin. Aber diese Knochenarbeit sei "im Interesse der Glaubwürdigkeit unerlässlich".

Für den scheidenden FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle hoffe sie, so sagte Homburger, "dass er sich weiter in der Außenpolitik profiliert". Sie vermute, dass sich Westerwelle zukünftig "schwerpunktmäßig" auf die Außenpolitik konzentrieren werde. Seine Erfahrung sei aber auch in anderen Bereichen weiter gefragt, zeigte sich Homburger überzeugt.

Mit Blick auf ihre eigenen Chancen, im Herbst als Fraktionsvorsitzende wiedergewählt zu werden, sagte Homburger in dem Interview: "Die Wahlen zum Fraktionsvorstand stehen im Herbst an. Jetzt geht es um das Bundespräsidium der FDP, das sich erheblich erneuern wird und für das ich nicht mehr kandidieren werde." Notwendig sei insgesamt "Erneuerung und Stabilität" bei der FDP.

"Vor allem aber geht es darum, die FDP inhaltlich nach vorn zu bringen. Wir müssen uns stärker an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientieren", mahnte die Liberale. "Das Glaubwürdigkeitsproblem der FDP" habe zwei Ursachen.

"Wir haben Dinge versprochen, die wir nicht liefern konnten und wir haben an einigen Stellen auch unsere Positionen verändern müssen, ohne dass dies für unsere Wähler nachvollziehbar gewesen wäre. Da müssen wir liefern, um neue Glaubwürdigkeit zu erwerben", so Homburger.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.04.2011

Zur Startseite