FDP-Gesundheitsexperte hält höhere Pflegebeiträge für unvermeidlich

Der FDP-Gesundheitspolitiker Lars Lindemann hält eine Anhebung des Beitrags in der Pflegeversicherung für unvermeidlich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir werden um steigende Beiträge in der umlagefinanzierten Pflegeversicherung nicht herum kommen", sagte Lindemann der Zeitung "Die Welt" mit Blick auf die von der Bundesregierung geplante Reform. Lindemann fügte hinzu: "Um die Folgen für alle Beteiligten in erträglichem Rahmen zu halten und die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen, müssen wir schnell eine Kapitalreserve aufbauen." Lindemann regte auch eine staatliche Förderung von privaten Pflegezusatzversicherungen an.

Anders als Lindemann lehnt der pflegepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Heinz Lanfermann, eine Erhöhung des Pflegebeitrags strikt ab. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will erst in einigen Wochen über Finanzfragen reden. Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) unterstützte Rösler in dieser Haltung.

"Wir müssen uns darüber klar werden, welche Leistungen wir von der Pflegeversicherung erwarten, erst dann können wir entscheiden, wie die Lasten verteilt werden", sagte sie. Für die Zeit, in der die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge pflegebedürftig werden, schlägt Haderthauer einen Zukunftsfonds vor. Er müsse gespeist werden aus einem Teil der Beiträge, die heute ins System fließen.

"Wir sollten dabei aber am solidarischen System nicht rütteln", sagte sie.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.04.2011

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