FDP-Vizevorsitzende Homburger fordert Klarheit von Wulff

Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Birgit Homburger hat Bundespräsident Christian Wulff aufgefordert, Klarheit über seinen Anruf beim Chefredakteur der "Bild"-Zeitung zu schaffen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die "Bild"-Redaktion hat eine neue Frage aufgeworfen. Auch diese muss beantwortet werden", sagte Homburger der Tageszeitung "Die Welt" (Freitag). Wulff lehnte die Veröffentlichung seines Drohanrufs bei "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann ab.

Damit wollte die Zeitung ihre Darstellung belegen, dass der Bundespräsident eine Berichterstattung über seinen 500.000-Euro-Kredit verhindern wollte. Wulff sagte bei seinem Fernsehauftritt, er habe nur eine Verschiebung der Veröffentlichung um einen Tag erreichen wollen. Homburger kritisierte, der Bundespräsident habe in der Affäre "nicht klug agiert".

Es verdiene aber Respekt, dass er "Fehler eingeräumt und um Entschuldigung gebeten" habe. Die Debatte der vergangenen Wochen sei nicht gut für das Ansehen des Bundespräsidenten, mahnte Homburger. "Das höchste Staatsamt ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Debatte schadet auch dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland." Daher solle sie "schnell beendet werden". Anders als SPD-Chef Sigmar Gabriel sieh Homburger nicht die Gefahr einer Staatskrise, sollte Wulff zurücktreten: "Es wäre mit Sicherheit keine gute Situation. Aber wir haben in Deutschland eine stabile Demokratie."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.01.2012

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