FDP-Wahlempfehlung der Waffenlobby empört SPD und Grüne

Ein im Internet verbreiteter Aufruf der Waffenlobby zur Wahl der FDP in Niedersachsen stößt bei SPD und Grünen auf scharfe Kritik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Bundestag, Thomas Oppermann, warf FDP-Chef Philipp Rösler eine Anbiederung an die Waffenlobby vor. "Wenn Philipp Rösler auf die Unterstützung der Waffenlobby setzt, dann ist ihm endgültig nicht mehr zu helfen", sagte Oppermann "Handelsblatt-Online". Der Waffenlobby warf er vor, trotz der "grausamen" Amokläufe nicht schlau zu werden.

"Die Waffenlobby diskreditiert mit ihren politischen Forderungen die Schützinnen und Schützen in Niedersachsen." Harsche Kritik äußerte auch die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth. "Dass die Waffenlobby zur Wahl der FDP aufruft, zeigt wie verkommen der Freiheitsbegriff der FDP geworden ist", sagte Roth "Handelsblatt-Online".

Freier Verkauf von Waffen, Freiheit für Steuerhinterzieher, möglichst geringe Steuern für Großverdiener und Bürgerrechte für Banktresore, das habe mit einem demokratischen Freiheitsbegriff nichts mehr zu tun, sondern sei reine Klientelpolitik. "Die Schützenhilfe der Waffenlobby wird Rösler aber auch nicht mehr helfen, denn bei der Wahl in Niedersachsen geht es um mehr", sagte Roth weiter. "Es geht darum, dass eine Partei mit einem falsch verstanden Freiheitsbegriff aus dem Landtag fliegt."

Nur mit den Grünen werde es schärfere Waffengesetze geben und der Einfluss der Waffenlobby zurückgedrängt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.01.2013

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