Fall Drygalla: FDP-Politiker Knopek fordert "Fair-Play"

Der FDP-Politiker Lutz Knopek hat "Fair-Play" im Fall Drygalla gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Fall Drygalla hat deutlich gemacht, dass es bei Olympia um mehr geht als um sportliche Leistungen in den Wettbewerben", sagte Knopek am Mittwoch in Berlin. "Alle internationalen Sportveranstaltungen, gerade im Jugendbereich, leben von grundlegenden Tugenden, die sich in den olympischen Werten widerspiegeln: Sport lebt von gegenseitigem Respekt und verbindet Menschen unabhängig von Herkunft, Orientierung oder sozialem Status." Sportler, die sich nicht zu diesen Werten bekennen, sollten Deutschland nicht bei Olympischen Spielen vertreten, forderte Knopek.

"Rechter, linker und religiöser Extremismus sind mit den olympischen Werten unvereinbar. Wir brauchen daher dringend eine intensivere gesellschaftliche Debatte um die Werte des Sports. Diese werden wir auch im Sportausschuss des Deutschen Bundestages führen", so der FDP-Politiker weiter.

"Die FDP-Fraktion begrüßt, dass sich Nadja Drygalla klar und unmissverständlich zu den olympischen Werten bekannt und sich von rechtsextremem Gedankengut distanziert hat." Der Fall müsse nun in allen Facetten gründlich aufgearbeitet werden, sowohl im Hinblick auf das Verhalten der Beteiligten in Verbänden und Vereinen als auch im Hinblick auf öffentliche Verurteilungen der Sportlerin. "Wir erwarten Fair-Play im Sport, aber auch im Umgang mit Sportlern. Der Fall Drygalla darf nicht dazu führen, Gesinnungsschnüffelei wiederzubeleben, wie wir sie aus dem DDR-Sport noch gut in Erinnerung haben." Die Abschaffung der Unschuldsvermutung und die Einführung der Sippenhaft seien mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung Deutschlands unvereinbar und würden von der FDP-Bundestagsfraktion strikt abgelehnt werden, betonte Knopek. "Der Respekt vor dem Privat- und Berufsleben muss wieder einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert bekommen. Das gilt nicht nur für den Sport", so der FDP-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.08.2012

Zur Startseite