Fall Timoschenko: Ukraine wirft Deutschland Rückfall in Kalten Krieg vor

Im Fall der in der Ukraine inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko und einem möglichen politischen Boykott der EM-Spiele hat Kiew Deutschland einen Rückfall in die Zeiten des Kalten Krieges vorgeworfen.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - "Man will gar nicht daran denken, dass die Staatsmänner Deutschlands fähig sind, die Methoden aus den Zeiten des Kalten Krieges wiederzubeleben und zu versuchen, den Sport zu einer Geisel der Politik zu machen", sagte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Woloschin laut örtlichen Medien. Woloschin hoffe daher, dass die Berichte über einen politischen Boykott nur eine "Zeitungsente" seien. Bundeskanzlerin Angela Merkel macht einen möglichen Besuch zur EM in der Ukraine von der politischen Entwicklung im Land abhängig.

Bisher gebe es keine konkreten Reiseplanungen, hieß es Medienberichten zufolge. Timoschenko gilt als Opfer von politischer Rachejustiz im Auftrag des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Sie hatte 2004 die gegen Janukowitsch gerichtete orangene Revolution angeführt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.04.2012

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