Familienministerin "Verunglimpfung des Feminismus" vorgeworfen

Grünen-Chefin Claudia Roth hat am Dienstag die Thesen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) als "Verunglimpfung des Feminismus" kritisiert und die Ministerin "kleingeistig" genannt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Politik von Frauenministerin Schröder sei seit ihrem Amtsantritt vor allem eine traurige Retro-Veranstaltung, sagte Roth gegenüber "sueddeutsche.de". Von Schröder seien bislang keinerlei Impulse für die Gleichstellungspolitik ausgegangen. Die Vorsitzende der Linken, Gesine Lötzsch, hielt Schröder vor, dass sie nach einem Jahr im Amt nicht positiv in Erscheinung getreten sei.

"Sie ist mir bisher nur durch soziale Kälte aufgefallen", sagte Lötzsch zu "sueddeutsche.de". Sie verwies auf die Streichung des Elterngeldes für arbeitslose Mütter. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig attestierte Schröder eine "rückständige Politik" und fehlende "Empathie" für das Thema Frauenpolitik.

Im Gespräch mit "sueddeutsche.de" würdigte Schwesig die Verdienste der Frauenbewegung und erinnerte daran, dass bis zu Beginn der siebziger Jahre verheiratete Frauen die schriftliche Genehmigung brauchten, um einen Beruf ausüben zu dürfen. "Kurz, ohne Frauenbewegung wäre Frau Schröder heute nicht Ministerin", sagte Schwesig. Anlass für die Kritik waren Schröders Äußerungen zum Feminismus in einem Interview.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.11.2010

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