Familienministerium will kinderlose Paare stärker unterstützen

Das Bundesfamilienministerin will die finanzielle Unterstützung von künstlichen Befruchtungen in Deutschland ausbauen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nachdem Familienministerin Kristina Schröder (CDU) vor wenigen Wochen angekündigt hatte, dass sie sich stärker der Probleme von ungewollt kinderlosen Paaren annehmen möchte, hat ihr Haus nun einen Entwurf erarbeitet, wie dies konkret aussehen könnte, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagsausgabe). Bislang finanzieren die Krankenkassen beim ersten bis dritten Versuch die Hälfte der Kosten, vom vierten Versuch an müssen die Paare die Ausgaben komplett alleine bestreiten. Ein Versuch zur künstlichen Befruchtung kostet in Deutschland zwischen 3.200 und 5.000 Euro.

Das bedeutet: Bei derzeitiger Rechtslage müssen Paare für jeden Versuch bis zu 2.500 Euro aufbringen. Aus Schröders Ministerium kommt nun die Idee, den Anteil der Krankenkassen auf 60 Prozent anzuheben und zugleich aus der öffentlichen Hand noch einmal 25 Prozent zuzuschießen. Diese Kosten sollen sich Bund und Länder teilen.

In dem Papier, das der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt, heißt es außerdem, dass für einen möglichen vierten Versuch Bund und Länder 50 Prozent der Kosten übernehmen würden. Damit würde der geförderte Teil durch Bund, Länder und Krankenkassen bei drei Versuchen auf 85 Prozent, beim vierten auf 50 Prozent steigen. Der Eigenanteil würde auf 15 beziehungsweise 50 Prozent (beim vierten Versuch) sinken.

Nach ersten Schätzungen würde das knapp 150 Millionen Euro zusätzlich kosten, dabei will Schröders Ministerium seinen Anteil durch Umschichtungen im eigenen Haushalt bereitstellen. Aus der Unionsfraktion kam bereits Unterstützung für den Vorschlag. Deren gesundheitspollitischer Sprecher Jens Spahn sagte der SZ, die Gesundheitspolitiker seien sich im Grundsatz mit der Ministerin einig.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.05.2011

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