Familienunternehmer-Verband fordert Nein zur gesetzlichen Frauen-Quote

Der Präsident des Familienunternehmer-Verbands, Lutz Goebel, hat an die Koalitionsabgeordneten appelliert, nicht mit der Opposition für eine gesetzliche Frauen-Quote in Aufsichtsräten von Dax-Unternehmen zu stimmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Abgeordneten der Koalition werden hoffentlich keiner Regelung zustimmen, die über das Ziel hinausschießt", sagte Goebel "Handelsblatt-Online". Denn in der Förderung von Frauen sei sich die deutsche Wirtschaft einig. "Schon alleine wegen des Fachkräftemangels werden Betriebe familienfreundlicher und bieten flexible Arbeitszeiten an", betonte Goebel.

"Aber wir können keine Techniker und Naturwissenschaftler backen, die wir in vielen Führungspositionen brauchen." Die schwarz-gelbe Koalition hat sich für eine sogenannte "Flexi-Quote" ausgesprochen, die stärker auf die Selbstverpflichtung der Unternehmen setzt. Der Bundestag muss am Donnerstag aber über einen Antrag des von SPD und Grünen dominierten Bundesrats abstimmen, der eine gesetzliche Frauen-Quote in Dax-Aufsichtsräten fordert.

Goebel hält eine Frauenquote generell für überflüssig. "Jedes vierte Familienunternehmen in Deutschland wird inzwischen von Frauen geführt", sagte er. Und die Tendenz sei seit Jahren steigend.

Heute trauten mehr Väter ihren Töchtern zu, den Betrieb zu übernehmen – auch in der Industrie oder der Baubranche. "Es würde mich nicht wundern, wenn wir bald auf annähernd die Hälfte der Unternehmen kommen, die Frauen als Chefin haben", sagte Goebel. "Aber dafür brauchen wir die Politik nicht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.04.2013

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