Fast 200.000 neue Arbeitsplätze in der Metallindustrie

Die deutsche Metall- und Elektroindustrie erholt sich deutlich schneller als erwartet und schafft rund 200.000 neue Arbeitsplätze.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Spätestens zum Jahresende werden wir die Auslastung von vor der Krise erreicht haben", sagte Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Die Branche habe seit dem Tiefpunkt der Krise bereits 75.000 Stammarbeitsplätze aufgebaut. Bis zum Jahresende würden weitere 80.000 Stammarbeitsplätze entstehen.

Hinzu kommen 35.000 Stellen für Zeitarbeiter. "Dann kommen wir wieder dicht an die Zahl von 3,6 Millionen Beschäftigten, wie vor der Krise", sagte Kannegiesser. Scharf kritisierte der Chef des Metallarbeitgeberverbandes die Kampagne der IG Metall gegen die Zeitarbeit.

Dauerhaftes Know-how könne man nur mit einer Stammbelegschaft sichern, betonte Kannegiesser. Doch Zeitarbeit sei eine unverzichtbare Ergänzung, gerade in der Metallindustrie mit ihren konjunkturellen Wellenbewegungen. "Die Polemisierungswelle, die zum Tage der Arbeit am 1. Mai hoch geschwappt ist, verzerrt das tatsächliche Bild", fügte er hinzu.

Der Anteil der Zeitarbeiter liege in der Metallindustrie immer noch unter fünf Prozent. "Hinter den Schreckensbildern die da gemalt werden, stehen auch organisationspolitische Interessen", kritisierte Kannegiesser. "Eine Gewerkschaft braucht Mitglieder und macht entsprechend Mitgliederwerbung."

Holzhammer-Methoden seien nicht mehr zeitgemäß und könnten viel zerstören, warnte der Gesamtmetallpräsident die Gewerkschaft.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.05.2011

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