Ferrostaal-Eigner beraten in Paris über Zukunft

Die zerstrittenen Eigentümer der Essener Traditionsfirma Ferrostaal wollen mit einem Elefantengipfel ihren Streit beenden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Am Wochenende treffen in Paris die Spitzen von MAN und IPIC zusammen, um eine Lösung der Dauerfehde auszuhandeln, wie das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) erfuhr. Teilnehmen soll auch VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Die Teilnahme des MAN-Großaktionärs Volkswagen war eine Bedingung von IPIC-Chef Khadem Al-Qubaisi, der wie MAN-Finanzchef Frank Lutz persönlich nach Paris kommen wird.

MAN und Volkswagen streben eine endgültige Trennung von Ferrostaal an. Der Lastwagenbauer hatte 2009 für rund 700 Millionen Euro 70 Prozent von Ferrostaal an den Staatsfonds aus Abu Dhabi verkauft, die restlichen 30 Prozent sollten später folgen. Doch nachdem die Staatsanwaltschaft München schwere Korruptionsvorwürfe gegen den Anlagenbauer erhob, weigerte sich IPIC die restlichen Anteile zu übernehmen.

Die Zusammensetzung der Runde und Paris als neutraler Ort sind ein Zeichen des Einigungswillens, zuvor hatten die Parteien sich über Zeitpunkt und Ort der Verhandlungen öffentlich gestritten. Sprecher der Unternehmen lehnten einen Kommentar dazu ab. Für MAN könnte die Einigung teuer werden.

Zwar betont MAN, dass mit dem Kauf von Ferrostaal alle rechtlichen Risiken auf den Käufer übergegangen seien. Tatsächlich waren die Münchener im Februar bereit, IPIC ein Kompensationspaket in Höhe einer halben Milliarde Euro zu schnüren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.10.2011

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