Feuer auf Ostsee-Fähre noch immer nicht unter Kontrolle

Mehr als 30 Stunden nach der Explosion auf der Ostseefähre "Lisco Gloria" ist das Feuer auf dem Schiff noch immer nicht unter Kontrolle.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Die Fähre trieb nach dem Unglück in der Nacht zum Samstag zunächst führungslos auf der Ostsee, konnte inzwischen aber vor der dänischen Insel Langeland vor Anker gelegt werden. Rettungsmannschaften von insgesamt etwa 300 Mann kämpfen nun gegen die Flammen und versuchen, ein Auseinanderbrechen des Schiffes zu verhindern. Die "Lisco Gloria" ist mit 200 Tonnen Diesel-Öl sowie weiteren Chemikalien, Reinigungsmitteln und Farben beladen.

Im Falle einer Havarie drohen große Umweltschäden. An der Außenhaut der Fähre wurden Temperaturen von 300 Grad Celsius gemessen. Durch die großen Mengen an Löschwasser hat die "Lisco Gloria" bereits Schlagseite, was die Bergungsarbeiten zusätzlich erschwert.

Ein Expertenteam soll nun prüfen, ob die Löscharbeiten vor Ort fortgesetzt werden sollen oder das Schiff in einen nahe gelegenen Hafen geschleppt werden kann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich das Feuer nicht erneut entfacht. Gegen 0 Uhr in der Nacht zum Samstag hatte sich auf dem Oberdeck der litauischen Personen- und Automobilfähre eine Explosion ereignet, die zu dem Brand führte.

Das Schiff war auf dem Weg von Kiel nach Klaipeda in Litauen. Die mehr als 200 Passagiere und Crew-Mitglieder konnten gerettet werden, zwei von ihnen wurden mit Verletzungen in Krankenhäuser geflogen. Zum Zeitpunkt des Unglücks bewegte sich die Fähre nördlich der Insel Fehmarn.

Was genau die Detonation ausgelöst hat, ist derzeit noch unklar.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.10.2010

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