Finanzminister Schäuble fordert schärfere Sanktionen für Schuldenstaaten

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat auf dem Weg aus der Euro-Dauerkrise für überschuldete Staaten künftig stärkere Sanktionen gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Schäuble sagte in einem Interview mit dem "Stern": "Die Integration muss fortschreiten, und ein Staat mit Problemen, dem geholfen wird, muss im Gegenzug einen Teil seiner Hoheitsrechte an die EU abgeben." Schäuble sagte, dies sei "allemal besser, als Schuldenstaaten aus der Eurozone zu verstoßen". Europa gelinge nur, "wenn klar ist, dass einzelne Mitglieder nicht aus dem Euro herausgesprengt werden können".

Schäuble rügte indirekt die Europäische Zentralbank, die in der Vergangenheit die zögerliche Haltung der Deutschen für die Ausweitung der Eurokrise mit verantwortlich gemacht hatte. "Wir respektieren die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank. Umfassend! Und setzen uns sehr dafür ein! Wir kritisieren sie auch nicht. Das sollte idealerweise aber auch umgekehrt gelten." Ohne die Beharrlichkeit der Politik wären die sehr harten Reformprogramme in den hoch verschuldeten Staaten nicht durchgesetzt worden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.07.2011

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