Flüchtlinge: BDI-Präsident für Abschaffung der Vorrangprüfung

BDI-Präsident Ulrich Grillo wünscht sich weniger bürokratische Hürden vor der Beschäftigung von Flüchtlingen: "Die Vorrangprüfung gehört abgeschafft, weil sie eine zügige Integration in den Arbeitsmarkt verhindert", sagte Grillo der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bevor ein Betrieb einen Flüchtling beschäftigen darf, muss derzeit in aller Regel die Agentur für Arbeit ermitteln, ob sich nicht auch ein geeigneter Bewerber mit deutschem oder EU-Pass für die Stelle findet. Auch beim Thema Mindestlohn spricht sich Grillo dagegen aus, zwischen heimischen Beschäftigten und Zuwanderern zu unterscheiden. "Ich bin dagegen, dass wir beim Mindestlohn Ausnahmen für Flüchtlinge machen", betonte Grillo.

"Wir sollten allerdings generell beim Mindestlohn flexibler werden." Die aktuelle Flüchtlingskrise sei beherrschbar, urteilte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Das, was zu tun sei, verglich Grillo mit dem Generationenprojekt Deutsche Einheit.

"Wir Deutschen gelten als Menschen, die gut organisieren können. Das haben wir auch bei großen Aufgaben wie der deutschen Einheit bewiesen", merkte Grillo an. Angesichts der Terroranschläge von Paris mahnte er zu einer sachlichen Diskussion.

"Wir sollten die Diskussion über die Terroranschläge von Paris sauber von der Debatte über die Flüchtlinge in Deutschland trennen", sagte Grillo und fügt hinzu: "Die Terroranschläge sind auch von französischen und belgischen Bürgern verübt worden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.11.2015

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