Flüchtlinge: Gewerkschaft der Polizei gegen Grenzzaun zu Österreich

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die Forderung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nach dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Österreich zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies sei ein "unverantwortliches Spiel mit dem Feuer", so der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek. "Eine Begrenzung des Flüchtlingsstroms ist notwendig, um die entstandene chaotische Situation bei der Registrierung und Unterbringung der ankommenden Flüchtlinge wieder in den Griff zu bekommen. Dazu sind zahlreiche Maßnahmen auf politischer Ebene eingeleitet worden, deren Wirkung erst einmal abgewartet werden muss", betonte Radek.

Soziale Unruhen dürfe man nicht herbeifantasieren: "Wer die Krawallstimmung der Rechten noch befeuert, erschwert die Arbeit der Polizei zusätzlich", warnte der GdP-Vize. Die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und das Attentat auf die Kölner Oberbürgermeister-Kandidatin durch einen rechtsgerichteten Täter seien das Ergebnis einer solchen Stimmung. Im Übrigen habe es in der Vergangenheit wiederholt Forderungen nach der Errichtung von Zäunen an Deutschlands Grenzen gegeben, sagte Radek.

"Die vergangenen Monate haben wohl eindeutig gezeigt, dass sich Kriegsflüchtlinge von Zäunen und Barrieren auf der Suche nach einer sicheren Zukunft nicht aufhalten lassen." Der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt hatte zuvor der "Welt am Sonntag" gesagt: "Wenn wir ernst gemeinte Grenzkontrollen durchführen wollen, müssen wir einen Zaun entlang der deutschen Grenze bauen. Ich bin dafür, dass wir das machen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.10.2015

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