Flüchtlingsintegration: Ex-Arbeitsminister Müntefering für Agenda 2030

Der frühere Arbeitsminister und SPD-Chef Franz Müntefering fordert eine Agenda 2030 zur Integration von Flüchtlingen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "In einer Agenda 2030 müssen die Herausforderungen der Demografie, der Migration und der Integration gebündelt angegangen werden", sagte Müntefering der "Bild am Sonntag". "Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Es geht um ein Gesellschafts- und Sozialprogramm."

Müntefering erwartet, dass über die Integration der Flüchtlinge Deutschlands Demografie-Problem gelöst werden könne: "Bis 2030 fehlen uns drei Millionen Menschen im Erwerbsalter. Unsere Gesellschaft kann die jungen Flüchtlinge gut gebrauchen. Ohne sie hätten wir ab 2020 ein riesiges demografisches Nachwuchsproblem. Das wäre eine Gefahr für unseren Wohlstand." Weil nichts dafür spreche, dass deutlich mehr Kinder geboren würden, sei es "doch nur vernünftig, auf die Ausbildung der asyl- und bleibeberechtigten Flüchtlinge zu setzen. Auch unsere Kinder werden alle als Analphabeten geboren. Wir geben ganz selbstverständlich sehr viel Geld aus, um sie auszubilden. Den gleichen Aufwand müssen wir jetzt mit den Flüchtlingen betreiben." Gleichzeitig dürften Einheimische nicht vernachlässigt werden, so der frühere SPD-Chef weiter.

"Wir haben eine Million Bundesbürger zwischen 20 und 30, die keinen Schul- oder Ausbildungsabschluss haben. Auch sie müssen in das Programm einbezogen sein", so Müntefering.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.03.2016

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