Flüchtlingskrise: EU-Migrationskommissar lobt Deutschland

Auch in der angespannten Flüchtlingslage hält es EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos nicht für einen Fehler, dass Deutschland im vergangenen Sommer seine Grenzen geöffnet hat: "Die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel entspricht unseren europäischen Grundwerten von Menschlichkeit und Menschenwürde. Ich habe höchsten Respekt für die Bundeskanzlerin in dieser Frage", sagte Avramopoulos dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). "Deutschland hat in der Flüchtlingskrise mehr als andere Verantwortung übernommen und besonders große Lasten geschultert." Die Kommission legt an diesem Mittwoch eine Zwischenbilanz über die Bewältigung der Flüchtlingskrise auf europäischer Ebene vor.

Jenseits neuer Ankündigungen brauche die EU endlich substanzielle Fortschritte, betonte Avramopoulos: "Es ist klar, dass wir nicht da sind, wo wir sein sollten." An säumige Mitgliedstaaten wird Brüssel deshalb Mahnschreiben versenden mit der Aufforderung, die Umverteilung von Asylsuchenden aus Griechenland und Italien zu beschleunigen. "Bisher wurden erst 208 Personen aus Griechenland und 257 aus Italien in andere Mitgliedstaaten verteilt. Das ist viel zu wenig", sagte der Kommissar dem "Handelsblatt" weiter. Avramopoulus begrüßte, "dass sich die EU-Mitgliedstaaten in der vergangenen Woche auf die Zahlung von drei Milliarden Euro für Flüchtlinge in der Türkei geeinigt haben. Unsere humanitäre Verpflichtung endet nicht, wenn die Türkei den Flüchtlingsstrom nach Europa eindämmt", betonte der Kommissar.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.02.2016

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