Flughafen Köln/Bonn schließt Anlage zur Bombenerkennung

Die Simulationskammern zur Fluggepäckkontrolle am Flughafen Köln/Bonn sind schon seit Jahren nicht mehr betriebsbereit und sollen noch dieses Jahr ersatzlos abgerissen werden.

Köln/ Bonn (dts Nachrichtenagentur) - "Die Anlagen sind veraltet und seit Jahren schon praktisch unbrauchbar", bestätigte Walter Römer, Sprecher des Flughafens Köln/Bonn, der Zeitung "Die Welt". Mit dem Wechsel der Verantwortlichkeit für die Sicherheit der Luftfracht von der Bundespolizei zu den Luftfrachtgesellschaften 2006 habe für den Betreiber des Flughafens keine Verpflichtung mehr bestanden, die Anlagen weiterzubetreiben, sagt Römer. Ersatz für die Simulationskammern war zu keinem Zeitpunkt vorgesehen.

Ursprünglich gebaut wurden die Anlagen für eine Luftfrachttochter der israelischen Fluglinie El Al in den 1980er Jahren. Zuletzt waren sie 1989 erweitert worden. Überflüssig sind solche Anlagen aber auch heute keinesfalls.

So sieht es jedenfalls das Luftfahrt-Bundesamt (LBA), die seit 2006 zuständige Aufsichtsbehörde für die Sicherheit von Luftfracht in Deutschland. Laut Paragraf 16 des Luftsicherheitsgesetzes, bestätigt das LBA auf Anfrage von "Welt-online", sind sie ausdrücklich, wenn auch nur in ausgewählten Fällen, für die Kontrolle von Luftfracht vorzuhalten. Am Flughafen Köln/Bonn ist dies nicht der Fall.

Die Pilotenvereinigung Cockpit sieht das mit Sorge. "Natürlich brauchen Untersuchungen der Luftfracht in solchen Simulationskammern sehr viel Zeit. Eine Regeluntersuchung von Luftfracht wäre sehr aufwendig. Druckzünder kommen bei Bomben in Flugzeugen außerdem nur selten zur Anwendung", sagte Cockpit-Pressesprecher Jörg Handwerg der "Welt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2010

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