Flugverbot in Norddeutschland wegen Aschewolke war möglicherweise unnötig

Das temporäre Flugverbot über Norddeutschland wegen der Asche des isländischen Vulkans Grimsvötn soll einem Medienbericht zufolge möglicherweise vorschnell verhängt worden sein.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, beruhe die Entscheidung der Deutschen Flugsicherung (DFS) den Luftraum zeitweise zu sperren auf einer viel dünneren Datenbasis als von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) suggeriert. Demnach habe der Deutsche Wetterdienst (DWD) nur messen können, ob sich Partikel in der Luft befänden, allerdings hätte die Konzentration der Teilchen nicht erfasst werden können. Noch am Mittwochmorgen hatte Ramsauer erklärt, dass auch die Konzentration erfasst werden könne.

Der DWD bestätigte indes, dass die Höhe der Partikel-Konzentration durch die 52 Messstationen nicht gemessen werden könne. Die Bewertung, die zum Flugverbot führte, hatte sich zu großen Teilen auf Simulationen des Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) in London gestützt. Diese Daten seien jedoch hinsichtlich der Genauigkeit stark umstritten.

Zwar hatte die DFS die Luftraumsperrung am Mittwoch nach kurzer Zeit zurückgenommen, allerdings fielen insgesamt rund 450 Flüge aus. Ob sich letztendlich eine gefährliche Konzentration von Vulkanasche im Luftraum befand, blieb indes unklar.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.05.2011

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