Foodwatch begrüßt geplanten Internetpranger gegen Schwindel bei Lebensmittelkennzeichnung

Die unabhängige Verbraucherorganisation Foodwatch hat den von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) geplanten Internetpranger gegen den Schwindel bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln begrüßt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der stellvertretende Geschäftsführer der Organisation, Matthias Wolfschmidt, sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) damit erkenne die Bundesregierung endlich an, dass die Verbraucher ein flächendeckendes Problem hätten. "Man findet praktisch in jedem Regal heute Produkte, bei denen Eigenschaften versprochen werden, die das Produkt nicht halten kann". Als Beispiele nannte Wolfschmidt den Begriff "natürliches Aroma", was nach Früchten klinge.

Tatsächlich werde das Aroma häufig aus irgendeiner Substanz in der Natur gewonnen, etwa aus Schimmelpilzen oder Holzresten. Eine Internetseite könne jedoch nie die gesamte Bevölkerung erreichen, sagte Wolfschmidt. "Eine wirkliche Lösung gibt es nur, wenn die Regierung sich daran macht, die Regeln für die Hersteller zu ändern".

So könne Aigner die Zuführung von Sauerstoff in Fleischverpackungen verbieten, was sehr verbreitet sei und das Fleisch länger frisch aussehen lasse. Auch könne sie im EU-Ministerrat verbraucherfreundlichere Regelungen fordern. "Da haben wir von ihr aber noch keine ernst zu nehmende Initiative gesehen", sagte Wolfschmidt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.10.2010

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