Foodwatch kritisiert Dioxin-Aktionsplan der Bundesregierung

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft der Bundesregierung eine schleppende Umsetzung ihres eigenen Dioxin-Aktionsplans vor.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dieser war nach dem Dioxin-Skandal um verseuchtes Futtermittel im Dezember 2010 entstanden. "Ein knappes Jahr später ist davon so gut wie nichts umgesetzt, und was umgesetzt wurde, ist so verwässert worden, dass es wirkungslos ist", kritisiert Thilo Bode, Chef der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Von den zehn Maßnahmen aus dem Aktionsplan seien sechs weitgehend und vier komplett verpufft, heißt es in einem noch unveröffentlichten Report seiner Organisation.

"Ilse Aigner hat im Januar angekündigt, dass künftig alles, was in Futtermittel reinkommt, auch getestet werden muss", sagte Bode weiter. Das bedeute, dass es eine Pflicht geben müsse, jede Zutat, die ins Mischfutter komme, zu testen. "Was im Januar aber noch angekündigt worden ist, ist im Laufe des Gesetzgebungsprozesses plötzlich verschwunden."

Das bedeute nichts weniger, als dass die Futtermittelhersteller selbst darüber entscheiden könnten, welche Futtermittelchargen sie auf Dioxin analysieren lassen und welche nicht, heißt es dazu in der Foodwatch-Analyse. Im Berliner Verbraucherministerium stoßen die Vorwürfe auf Unverständnis. Man habe nie geplant, jede Charge zu prüfen.

Das sei weder praktikabel noch sinnvoll. "Wir kontrollieren jene Bestandteile von Tierfutter, die aufgrund der Produktionsverfahren theoretisch Dioxin enthalten können, also zum Beispiel Öle und Fette, je nach Risikoklasse bis zu 100 Prozent", heißt es in Berlin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2011

Zur Startseite