Ford-Chef verlangt Schadenersatz in Millionenhöhe von betrügerischen Mitarbeitern

In der Korruptionsaffäre will Ford-Chef Bernhard Mattes betrügerische Mitarbeiter auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen.

Köln (dts Nachrichtenagentur) - "Wir nehmen das Thema Korruption sehr ernst", sagte Mattes in einem Interview mit dem Magazin "Focus". Mattes wies Vorwürfe zurück, wonach organisatorische Mängel den Millionenbetrug um Bauaufträge bei Produktionshallen begünstigt hätten: "Wir haben klare Kontrollmechanismen, die im täglichen Geschäft sehr gut greifen. Hier wurden sie durch die hohe kriminelle Energie der Mitarbeiter ausgehebelt."

Seinen Schätzungen zufolge liegt der Schaden "im einstelligen Millionenbereich". Mattes kündigte umfassende Schadenersatzansprüche an. Ford beauftragte eine Anwaltskanzlei, die veruntreute Gelder zurückzufordern.

Die Kölner Staatsanwaltschaft geht nach der Razzia vom vergangenen Montag sogar von zweistelligen Millionenverlusten des Autobauers aus. Abseits der Schmiergeldaffäre blickt Ford-Chef Mattes optimistisch ins Jahr 2011. "Wenn ich mir die Auftragseingänge anschaue, rechne ich mit einer guten Auslastung unserer Werke in Saarlouis und Köln."

Elektrofahrzeuge spielten vorerst eine Nebenrolle: "Im Volumen­geschäft wird ihr Anteil noch lange gering bleiben. Noch in zehn Jahren werden 70 bis 75 Prozent der Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen fahren." Mattes forderte in "Focus": "Der Staat muss etwas tun, um marktreifen Fahrzeugen zum Durchbruch zu verhelfen. Das müssen keine Bar-Rabatte sein, das können besondere Abschrei­bungsmöglichkeiten für Fahrzeugflotten sein." Denn im Geschäfts­kundenbereich lägen "wirkliche Marktchancen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.12.2010

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