Forsa-Chef: Wulff sollte sich in Zukunft wie ein Präsident verhalten

Forsa-Chef Manfred Güllner empfiehlt dem in der Kritik stehenden Bundespräsidenten Christian Wulff, sich künftig auch "wie ein Präsident" zu verhalten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Er sollte auf keinen Fall mehr Chefredakteuren auf die Mailbox sprechen, das ist einfach unter der Würde des Bundespräsidenten", sagte Güllner der "Neuen Presse". Stattdessen solle der Bundespräsident "ein paar gute Reden halten, sich nicht in die Tagespolitik einmischen, sich nicht als Zuchtmeister aufspielen, sondern das Land ordentlich repräsentieren". Zudem solle Wulff sich "nicht zu oft mit seiner Frau in netten Posen in der `Bunten` zeigen, das hilft ihm als Präsident nicht", erklärte Güllner.

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa ist überzeugt, dass nach der Affäre um einen Kredit Wulffs und dem Anruf beim Bild-Chefredakteur auf jeden Fall "das Amt noch einmal Schaden genommen" habe. Güllner ist dennoch überzeugt: "Übersteht Wulff diese Affäre, wird sie aber auch schnell vergessen und das Amt legt sich quasi wie eine Schutzhülle um den Amtsinhaber." Auf die Frage, ob die Kreditaffäre die Politikverdrossenheit verstärken würde, sagte Güllner: "Generell wird Politikern - das betrifft letztlich auch den Bundespräsidenten - alles Schlechte zugetraut."

Für den Bürger sei der Hauskauf an sich nichts Anrüchiges. "Anrüchig sind Konditionen, die der normale Mensch nicht bekommen würde. Das ist in der Tat ein kritischer Punkt für ihn."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.01.2012

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