Forsa-Chef hält Rücktritt Westerwelles vom Amt des Außenministers für "hilfreich"

Der Chef des Forsa-Instituts, Manfred Güllner, hält einen Rücktritt Guido Westerwelles vom Außenministerposten für "hilfreich", um die Liberalen aus dem Umfragetief zu holen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Wähler würden dem FDP Vorsitzenden dieses Amt nach wie vor nicht zutrauen, so Güllner gegenüber der "Märkischen Oderzeitung". "Westerwelle ist vor allem als Außenminister unpopulär. Wenn man sich die Vorgänger anschaut, den umstrittenen Joschka Fischer oder den damals eher unbekannten Frank Walter Steinmeier, die waren in ganz kurzer Zeit ausgesprochen beliebt. Westerwelle ist der erste Außenminister, bei dem das Amt nicht positiv auf die Person abfärbt", so Güllner. Für die FDP-Wähler sei der liberale Parteichef eine große Enttäuschung. "All seine Äußerungen zur Sozialpolitik, Stichwort `Spätrömische Dekadenz`, das wollte niemand von ihm hören."

In aktuellen Umfragen liegt die FDP nach wie vor um die fünf Prozent, "immer mal wieder auch leicht darunter. Aus diesem Keller kommen die Liberalen seit Monaten nicht heraus. Das hat es in der Wahlgeschichte wirklich noch nicht gegeben, dass der kleinere Koalitionspartner so dramatisch an Sympathie verliert", so Güllner.

Dies sei den Grünen nicht passiert und der FDP unter früheren Koalitionen auch nicht. "Der FDP-Absturz schadet aber dem bürgerlichen Lager insgesamt, denn die Wähler gehen nur zu einem kleinen Teil zur CDU. Manche wollen gar nicht mehr wählen. Andere landen sogar bei den Grünen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.12.2010

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