Forschung: Neuer Therapieansatz für Querschnittsgelähmte zeigt Ergebnisse

Eine internationale Forschergruppe unter deutscher Beteiligung hat erste, positive Ergebnisse mit einer neuartigen Behandlung von Querschnittsgelähmten gemeldet.

Zürich/ Murnau (dts Nachrichtenagentur) - "Es sieht sehr gut aus", bewertete der Züricher Hirnforscher Martin Schwab, im Nachrichtenmagazin "Focus" die noch nicht publizierten Zwischenresultate. In dieser frühen Erprobungsphase gehe es hauptsächlich um die Verträglichkeit und Sicherheit des eingesetzten Mittels, der Substanz ATI355. An der Untersuchung nimmt eines der herausragenden Behandlungszentren in Deutschland teil, die Abteilung für Wirbelsäulen- und Rückenmarkverletzte an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Murnau (Bayern). Schwab identifizierte schon vor Jahren ein Protein, das dafür verantwortlich ist, dass Nerven an Verletzungsstellen im Rückenmark nicht mehr nachwachsen.

In einem nächsten Schritt stellte der Schweizer einen Antikörper her. Dieser eliminiert den "NoGo" genannten Hemmstoff und ermöglicht so wieder das Aussprossen. Die in zahlreichen Tierversuchen erprobte Substanz hat nun der Baseler Pharmakonzern Novartis zu einem Arzneimittelkandidaten für die Anwendung an Querschnittsgelähmten entwickelt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2010

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