Fotos vom KZ Buchenwald nach 66 Jahren aufgetaucht

Knapp 66 Jahre nach der Befreiung des KZ Buchenwald im April 1945 sind bisher nie gezeigte Fotos von den Leichen ermordeter Häftlinge aufgetaucht.

Weimar (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe), die Teile der Aufnahmen aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktages veröffentlicht. Die Bilder wurden von US-Soldaten im KZ Buchenwald und in dessen Außenlager Ohrdruf aufgenommen, nachdem die 89. US-Infanterie-Division am Nachmittag des 4. April 1945 das Lager in Ohrdruf erreicht hatte. Neben einigen wenigen Überlebenden fanden die US-Soldaten 60 bis 70 Leichen auf dem Appellplatz.

Eine Woche später wurde auch das Hauptlager in Buchenwald befreit. Die Gefangenen des Außenlagers Ohrdruf waren eingesetzt, um ein neues geheimes "Führerhauptquartier"in Jonastal bei Weimar zu bauen, das jedoch durch den Vormarsch der Alliierten nie fertiggestellt wurde. Die erschütternden Fotos zeigen vor allem die Leichen von Lagerinsassen, die durch SS-Angehörige kurz vor Eintreffen der alliierten Truppen erschossen worden waren.

Die US-Soldaten fotografierten außerdem Krematorien im Hauptlager Buchenwald, Scheiterhaufen mit verbrannten Leichen sowie das berüchtigte Haupttor des KZ Buchenwald mit der zynischen Inschrift "Jedem das Seine". Entwickelt wurden die Amateuraufnahmen von einer Weimarer Fotolaborantin, die für sich zusätzliche Abzüge machte und sie beiseite legte. So blieben die Fotos 66 Jahre lang im Verborgenen, berichtet die Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.01.2011

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