Früherer DDR-Bürgerrechtler Gauck zum neuen Bundespräsidenten gewählt

Der frühere DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck ist zum neuen Bundespräsidenten gewählt worden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der parteilose Theologe, der von einer breiten Fünf-Parteien-Koalition aus CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen unterstützt wurde, erhielt in der Bundesversammlung im ersten Wahlgang 991 von 1.232 abgegebenen Stimmen und damit die erforderliche absolute Mehrheit. Die Kandidatin der Linkspartei, Beate Klarsfeld, kam auf 126 Stimmen. 108 Abgeordnete enthielten sich der Stimme, vier Stimmen waren ungültig.

Der Kandidat der NPD, Olaf Rose, erhielt drei Stimmen. Der 72-jährige Gauck war von 1990 bis 2000 Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde. Es war bereits die dritte Bundespräsidentenwahl innerhalb von drei Jahren.

Nach dem Rücktritt von Horst Köhler im Mai 2010 wurde Christian Wulff als Bundespräsident gewählt und setzte sich so gegen den damals rot-grünen Kandidaten Gauck durch. Wulff trat im Februar 2012 nach nur 20 Monaten im Amt zurück. Die Bundesversammlung besteht aus allen 620 Bundestagsabgeordneten und der gleichen Anzahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder gewählt wurden.

Darunter befinden sich bekannte Namen aus Sport, Kultur und Gesellschaft. Neben der Schauspielerin Senta Berger werden zum Beispiel die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer und Fußballtrainer Otto Rehhagel mit abstimmen. Weitere prominente Wähler sind der Fernsehkommissar Jan Josef Liefers, der Komiker Ingo Appelt und Fernsehmoderator Frank Elstner.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.03.2012

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