Frankreich: Ex-Staatschef Chirac muss sich doch vor Gericht verantworten

Der ehemalige französische Staatspräsident Jacques Chirac wird sich ab dem 7. März 2011 nun doch vor dem Gericht wegen des Verdachts der Unterschlagung verantworten müssen.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - Wie seine Frau gegenüber französischen Medien mitteilte, seien die Gerüchte um eine mögliche Alzheimererkrankung ihres Mannes falsch, wonach aus Expertensicht eine Anklage durchaus realistisch sei. Zuletzt wurde in Frankreich immer wieder darüber spekuliert, ob der Gesundheitszustand des 78-Jährige die Anklage überhaupt zulasse. Auf die Gerüchte angesprochen erklärte die ehemalige First Lady: "Mein Mann hat zwar Schwierigkeiten beim Laufen und hört nicht gut, manchmal hat er auch Gedächtnisstörungen, aber die Ärzte haben ihm gesagt, dass er nicht an der Krankheit leide."

Bisher waren alle Prozesse wegen des Verdachts der illegalen Finanzierung von Wahlen und Parteiaktivitäten an der politischen Immunität des Ex-Staatsoberhauptes gescheitert. Die Stadt Paris, einer der Haupt-Geschädigten, hatte sich bereits auf einen Vergleich geeinigt, der die Rückzahlung einer Millionensumme durch die Regierungspartei UMP vorsah. Bei einer Verurteilung durch das Strafgericht drohen Chirac im schlimmsten Fall zehn Jahre Haft und 150.000 Euro Geldbuße.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.01.2011

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