Frankreich-Abstufung: FDP-Politiker Schäffler befürchtet für Deutschland höheres Haftungsrisiko bei EFSF

Nach Einschätzung des Finanzexperten der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, werden die erwarteten Länder-Herabstufungen durch die Ratingagentur Standard & Poor`s drastische Konsequenzen für Deutschland nach sich ziehen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Alleine die Herabstufung von Frankreich und Österreich führe dazu, "dass Deutschland nicht mehr rund 40 Prozent, sondern fast 75 Prozent zum Triple-A des Euro-Rettungsfonds EFSF beiträgt", sagte Schäffler der Onlineausgabe des "Handelsblatts". Der deutsche Garantierahmen von 211 Milliarden Euro werde daher nicht ausreichen. "Das wird auf Dauer auch das deutsche Rating belasten", warnte das FDP-Bundesvorstandsmitglied.

"Jetzt rächt es sich, dass in der Überschuldungskrise von Staaten und Banken lediglich auf den Faktor Zeit gesetzt wurde", sagte Schäffler weiter. Die Krise könne aber nur marktwirtschaftlich gelöst werden. "Risiko und Haftung müssen zusammengeführt werden", betonte der FDP-Politiker.

"Ansonsten geht die Sozialisierung von Verlusten immer weiter." Die französische Regierung hatte bestätigt, dass Standard and Poor`s die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabstufen werde. Demnach werde Frankreich die Bestnote "AAA" verlieren und um einen Punkt niedriger mit AA+ bewertet.

Medienberichten zufolge soll auch Österreich seine Topwertung verlieren. Des Weiteren solle die Bonität Spaniens, Italiens und Portugals um zwei Stufen gesenkt werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.01.2012

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