Frauenquote: Künast wendet sich direkt an Dax-30-Bosse

Die Fraktionschefin der Grünen, Renate Künast, hat in einem Brief an die Chefs der Dax-30-Unternehmen diese aufgefordert, konkret zu erklären, wie sie in ihrem Unternehmen künftig Chancengleichheit herstellen wollen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich stelle verwundert fest, dass in der Selbstverpflichtung der Dax 30 vom 17. Oktober 2011 Aufsichtsrats- und Vorstandspositionen ausgenommen sind", schreibt die Grünen-Politikerin in dem Brief, der dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) vorliegt, und bietet ein Gespräch an. Auch die Vorgabe des Corporate Governance Kodex von 2010 sei zu unspezifisch, um den Frauenanteil in Aufsichtsräten schnell zu steigern, kritisiert Künast. "Ginge es in diesem Tempo weiter, würde es noch ein halbes Jahrhundert dauern, bis 40 Prozent der Positionen von Frauen besetzt sind."

An diesem Freitag steht steht im Bundestag der Gesetzentwurf der Grünen für eine gesetzliche Quote zur Abstimmung. Dieser sieht auf Anteilseignerseite eine Quote von 30 Prozent ab 2015 und 40 Prozent ab 2017 vor. Künast forderte die Abgeordneten der Union auf, "nur gemäß ihrem Wissen und Gewissen zu entscheiden, wie dies bei anderen Grundsatzfragen üblich ist".

Es gehe darum, endlich dem Gleichstellungsauftrag des Grundgesetzes nachzukommen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.11.2011

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