Freiberufler fordern Anwerbeprämie für ausländische Fachkräfte

Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) fordert als Maßnahme gegen den wachsenden Fachkräftemangel in Deutschland finanzielle Anreize zur Anwerbung qualifizierter EU-Ausländer etwa aus Spanien oder Griechenland.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - BFB-Hauptgeschäftsführer Arno Metzler sagte der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe): "Die EU sollte Fachkräften aus Mitgliedsländern mit hoher Arbeitslosigkeit eine Anschubfinanzierung von mindestens 25.000 Euro zahlen, teils als Kredit. Damit könnten Sprachtest, Umzug und Eingliederung bezahlt werden.” Metzler sagte weiter, die "grenzüberschreitende Mitarbeitergewinnung" sei insbesondere schwierig für den Mittelstand und die deutschen Freien Berufe, vor allem für kleinere Büros. Metzler: "Die Anwerbewege sind weit und nur für Großunternehmen gang- und bezahlbar.” Die EU sei auch gefordert Menschen in den Ländern zu unterstützen, in denen sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt durch die Wirtschaftskrise verschärft hat, etwa Spanien und Griechenland.

So wie mit dem europäischen Erasmus-Programm die finanzielle Unterstützung von Austauschstudenten strukturiert sei, sollte auch Berufsanfängern und Fachkräften bei einem Wechsel in ein anderes Land durch eine ”Mobilitäts- und Eingliederungshilfe” der EU geholfen werden, fordert der BFB. Hauptgeschäftsführer Metzler: "Eine derartige Starthilfe würde die EU-Wirtschaftskraft gleich doppelt stärken. Zum einen, weil Menschen aus der Arbeitslosigkeit herausgeholt werden, zum anderen, weil so auf die Wachstumsbremse Fachkräftemangel etwa in Deutschland reagiert werden kann.” Der BFB vertritt die Interessen der rund eine Million Freiberufler mit mehr als drei Millionen Beschäftigten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.08.2011

Zur Startseite