Freizeitparks vor schwierigen Zeiten

Der Direktor von Deutschlands zweitgrößtem Freizeitpark, dem Phantasialand in Brühl bei Köln, sagt seiner Branche eine schwierige Zukunft voraus.

Brühl (dts Nachrichtenagentur) - "Der Markt für Freizeitparks als Tagesausflugsziele in Deutschland ist gesättigt. Deshalb werden in Zukunft auch einige Freizeitparks im mittleren Bereich schließen müssen", sagte Phantasialand-Direktor Ralf-Richard Kenter der "Welt". Als Beispiel nannte Kenter den in Not geratenen sauerländischen Panorama-Park.

Künftig werde sich der Markt zweiteilen müssen: in kleine, wenig finanzstarke Parkbetreiber, die zu vergleichsweise niedrigen Preisen Ziel für Tagesausflüge sind, und große, teure Parks mit aufwendigen Attraktionen und Achterbahnen. Auch für die großen Anbieter sieht Kenter das klassische Geschäftsmodell als nicht mehr tragfähig an. Allein vom klassischen Geschäft mit Parkbesuchern werde in Zukunft kein Freizeitpark mehr überleben können, so Kenter.

"Die großen Parks müssen sich allesamt zu Kurzurlaubszielen weiterentwickeln. Wer diese Entwicklung verschläft, wird große Probleme bekommen." Seit Jahren investieren einige Betreiber in Hotels auf den Parkgeländen, die Übernachtungsgäste anziehen und so den Einzugsradius der Erlebnisparks vergrößern sollen.

Im Phantasialand übernachtet bislang jeder zehnte Besucher in einem der parkeigenen Hotels, bei Marktführer Europapark Rust tut dies bereits ein Viertel aller Gäste. Das Phantasialand selbst ist in dieser Entwicklung allerdings stark gebremst, da es bislang nicht über die nötigen Flächen für eine Erweiterung verfügt. Seit fast zehn Jahren läuft ein entsprechendes Erweiterungsverfahren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.07.2013

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